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Warum plötzlich mitten in Wiesbaden eine Anti-Apartheid-Bank steht – Trigger und Einladung
14.6.2022
Quelle: Sensor Wiesbaden
(dif/Fotos Stadt Wiesbaden)
Zum Artikel von Sensor Wiesbaden
Als „Sinnbild für systematische Ausgrenzung“ wurde jetzt mitten in Wiesbaden eine besondere Bank aufgestellt – „mit Trigger zum Nachdenken und für freie Gedanken“. Heute nahm auch der Kulturdezernent der Landeshauptstadt darauf Platz.
Nach früheren Stationen in Frankfurt, Offenbach, Kassel und Hanau steht vor dem Kaiser-Friedrich-Ring 8 , auf einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, die Anti-Apartheid-Bank von Norbert Biba (Foto oben, links, daneben Kulturdezernent Axel Imholz). Die Idee für diese Projektarbeit entstand im Dezember 2006 in Südafrika und soll Passanten auf das Thema Rassismus und Ausgrenzung aufmerksam machen.
„Es gab immer wieder Orte im öffentlichen Raum, deren Zugang ausdrücklich nur für Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe, Herkunft oder Religion vorgesehen oder verwehrt war“, “erklärt der Künstler Nobert Biba: „Im Fokus meiner Arbeit steht eine Sitzbank, die sinnbildlich für diese systematische Ausgrenzung steht, die auch gerade in Deutschland an dunkelste Zeiten erinnert. Sie kann dazu anregen, über die allgemeinen und aktuellen Entwicklungen nachzudenken, die das Potenzial haben, die Gesellschaft zu spalten.“
Anstoß zur Realisierung der Bank war im Jahr 2013 die Schweizer Volksabstimmung, als es dort um ein restriktiveres Asylgesetz ging. Als Abschlussarbeit fertigten Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Kleyer-Schule in Frankfurt gemeinsam mit dem Berufsschullehrer Norbert Hieronymi und Norbert Biba die Sitzbank an, die seitdem an verschiedenen Orten aufgestellt war und derzeit in Wiesbaden steht.
„Ich freue mich, dass wir mit der Anti-Apartheid-Bank von Norbert Biba nicht nur ein weiteres, wenn auch nur temporäres Kunstwerk im öffentlichen Raum in Wiesbaden präsentieren können, sondern auch über die politische Botschaft, die dieses Projekt mit sich bringt. Selten werden wir in der Realität so mit direkter Ausgrenzung konfrontiert – das Kunstobjekt erinnert uns daran, dass es in unserem Alltag abseits einer ‚schwarz-weißen‘ Sitzbank leider zu Genüge Diskriminierung und Ungleichbehandlung in der Gesellschaft gibt“, so Kulturdezernent Axel Imholz, als er heute auf der Bank Platz nahm.
Einladung zum Gespräch
Alle sind dazu eingeladen, die Sitzbank aus der Nähe zu betrachten und ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus bietet Norbert Biba an, die Bank auch an anderen Orten aufzustellen. Interessierte können sich hierzu an den Künstler wenden – mehr Infos darüber gibt es auf www.dieBank.info. Dort heißt es, die Bank sei ein „Trigger zum Nachdenken und für freie Gedanken, denn Freiheit und Frieden sind nicht selbstverständlich.“ (dif/Fotos Stadt Wiesbaden)
DieBank mit Trigger zum
Nachdenken und für freie Gedanken, denn
Freiheit und Frieden sind nicht selbstverständlich !
Kunstobjekt Sitzbank
BVMWFrankfurt vom 12.09.2019 (Video auf Facebook)
rheinmain Aktuell vom 25.09.2018
Quelle: rheinmaintv
Künstler Norbert Biba, OB Dr. Felix Schwenke, Stadtrat Holger Horster und Michael Axt (von links) hinter der „Anti-Apartheids-Bank“ auf dem Stadthof.
Foto: Stadt Offenbach/ Georg/ p
Standort Offenbach
Standorte Dezember 2018 bis August 2019
03.12.2018 – 14.01.2019
DGB-Haus Frankfurt, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
14.01.2019 – 19.03.2019
Scheck In Center Ferdinand-Happ-Str. 59,
Henninger Turm Frankfurt
20.03.2019 – 24.03.2019 Buchmesse Leipzig
Mandela Zelle Replika – ab August 2019
EUROPEANS ONLY – diese Bezeichnung fand sich an vielen Einrichtungen und Gegenständen im Südafrika der Apartheid. Es bedeutete seiner Zeit, dass sich Schwarze und Farbige an diesen Stellen nicht aufhalten durften bzw. diese nicht benutzen durften. Auch heute findet man noch gelegentlich diese mittlerweile bedeutungslosen Schriftzeichen aus der dunklen Apartheidvergangenheit Südafrikas.
Am 15. Dez 2006 eröffneten der Nordirische Künstler Philip Napier und der Kurator Norbert Biba die Ausstellung „Gauge“ im Apartheidmuseum Johannesburg.
Während des Aufbaus der Ausstellung. fanden sie solche Schriftzüge auf alten Parkbänken im Inventar des Museums. Später fanden sie auch alte Aufzüge
Beide waren von der Idee inspiriert „Europeans Only“ nach Europa zu bringen und eine Sinnänderung des Begriffes künstlerisch umzusetzen.
Philip Napier realisierte eine Bank in Belfast für alle Menschen auf der sich auch dieser Schriftzug findet. Welche faszinierende Bedeutung hat dieser Schriftzug auf einer Sitzgelegenheit in Europa?
Finden alle Europäer darauf Platz?
Was ist Europa?
Das Europa des 20 zigsten Jahrhunderts war ja hauptsächlich von den beiden Weltkriegen gekennzeichnet.
Wie stellen wir uns das Zusammenleben im Vielvölkereuropa vor?
Haben wir das Völkische wirklich hinter uns gelassen?
Es kann nicht nur die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft sein
Jean Monnet einer der Gründerväter der EU in den 50ern:
»If I were to begin again, I would begin with culture«
„Si je devais recommencer, je recommencerais par la Culture”
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Kurator / AustellungsMacher
Norbert Biba
Inhaber von Autoglas & mehr
Arnsburger Strasse 15
D-60385 Frankfurt am Main
E-Mail: norbert-biba[@]t-online.de
Mobil: +49 (0) 151 5 2467 289